Taufe

"Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen"

(Psalm 90,11)

Was bei der Taufe geschieht

Die Taufe: Wasser als Zeichen für Gottes Ja

Im Sakrament der Taufe verbindet sich Gottes Zusage mit dem Element Wasser. Deshalb wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Jesus Christus selbst hat zu taufen aufgetragen.
In der Taufe sagt Gott uneingeschränkt Ja zum Menschen. Ja, du bist meine Tochter, du bist mein Sohn; du bist Bruder oder Schwester Jesu Christi; ich werde bei dir bleiben bis ans Ende deines Lebens und darüber hinaus.
 Taufbecken Auferstehungskirche

In einer Welt voller Unheil und Gefährdungen drückt die Taufe Gottes befreiendes und rettendes Handeln aus. Sie ist der Beginn eines neuen Lebens, das unter dem Zeichen der Liebe Gottes und seiner Vergebung steht. Den Getauften wird zugesagt: Ihr seid nicht mehr jedem Ungeist ausgeliefert. In euch wirkt Gottes heiliger Geist.

Die Taufe von Kleinkindern

Unsere Kirche tauft aus guten Gründen schon Kleinkinder. Damit bringt sie das bedingungslose Ja Gottes zum Ausdruck. Es geht allem menschlichen Verstehen, Entscheiden und Tun voraus. Gottes Ja gilt ein für allemal. Er zieht es nicht zurück, auch wenn Menschen andere Wege gehen. Deshalb kann und braucht die Taufe nicht wiederholt zu werden, wenn ein Mensch sich neu auf seinen Glauben besinnt.
In der Bibel gehören Glaube und Taufe untrennbar zusammen: "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden" (Markus 16,16). Die Taufe ist eingebettet in eine lange Glaubensgeschichte. Eltern und Paten und Patinnen bekennen mit der ganzen Gemeinde am Anfang seines Lebensweges für das Kind den christlichen Glauben. Später bei der Konfirmation sollen die als Kleinkinder Getauften selbst ihren Glauben bekennen.

Was Sie zur Taufe wissen sollten

Vorbereitung

Bei der Taufe eines Kindes ist die Entscheidung der Eltern ausschlaggebend. Ein Elternteil soll Mitglied der evangelischen Kirche sein. Im Taufgespräch ist auch die Frage nach den Paten zu klären. Sie müssen getauft sein und Mitglied in einer christlichen Kirche sein. Evangelische Christen können ab dem Zeitpunkt ihrer Konfirmation ein Patenamt übernehmen.

Eltern, die keiner christlichen Kirche angehören, können den Wunsch haben, ihr Kind taufen zu lassen. Ob das möglich ist, entscheidet der zuständige Pfarrer oder die zuständige Pfarrerin. In diesem Fall haben die Paten eine besonders wichtige Rolle. Hier muss mindestens einer der Paten evangelisch sein. 

Für die Taufe Jugendlicher oder Erwachsener ist der eigene Entschluß maßgeblich. Jugendliche werden im Konfirmandenunterricht in die Grundlagen des christlichen Glaubens eingeführt, bei Erwachsenen geschieht dies in einem oder mehreren Gesprächen mit dem zuständigen Pfarrer.

Aufnahme in die Kirche

Die Taufe begründet rechtsgültig die Mitgliedschaft in der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Wer aus einer christlichen Kirche ausgetreten ist, wird bei einem erneuten Kircheneintritt nicht mehr getauft. Die Taufe behält ihre Gültigkeit während des ganzen Lebens.
Zu welcher Konfession soll das Kind gehören?
In vielen Fällen gehören die Eltern verschiedenen Kirchen an. Die Taufe verbindet das Kind mit derjenigen Kirche und Konfession, in der es getauft wird. Die verschiedenen christlichen Kirchen erkennen aber die Taufe gegenseitig an. Welcher Kirche die Kinder einer Familie zukünftig angehören sollen, entscheiden allein die Eltern. Das Taufgespräch kann zur Lösung dieser Frage helfen.

Die Taufkerze

 Taufkerze 

In der evangelischen Kirche wird seit längerem der alte Brauch der Taufkerze wieder aufgegriffen. Das Licht der Taufkerze verweist auf Jesu Worte: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8,12) Die Kerze wird erstmalig im Taufgottesdienst an der Osterkerze enzzündet und kann an jedem Tauftag zur Erinnerung angezündet werden. Es ist eine schöne Möglichkeit, die Taufkerze mit Taufsymbolen, Namen und Taufdatum zu gestalten.

Wichtiges aus dem Taufgottesdienst

Die Tauffragen

Bei der Taufe eines Kindes werden die Eltern und Paten mit folgenden oder ähnlichen Worten gefragt:

Liebe Eltern und lieber Pate: Ihr Kind ist Ihnen als Geschenk Gottes anvertraut. Wollen Sie, dass (Name) durch die Taufe in die Gemeinde Jesu Christi aufgenommen wird, so antworten Sie: Ja.

Wollen Sie das Ihre dazu tun, dass der Glaube von (Name) sich entfalten und wachsen kann, wollen Sie in Liebe und Verantwortung den Weg von (Name) in die Gemeinde und in die Welt ebnen und begleiten, dann antworten Sie: Ja, mit Gottes Hilfe.

Taufhandlung

Wasser versinnbildlicht als Element den Ursprung allen Lebens. Es ist zugleich Mittel und Symbol der Reinigung. Wasser wird dem Täufling dreimal über den Kopf gegossen, so, daß es die Anwesenden sehen können. Dazu spricht die Pfarrerin, der Pfarrer:
"(Name), ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Dann wird dem Täufling die Hand aufgelegt und der Segen zugesprochen:
"Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von neuem geboren hat durch das lebendige Wasser und den Heiligen Geist, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede sei mit dir."

Die Vorbereitung der Taufe

Wenn Sie Ihr Kind oder sich selbst taufen lassen wollen, wenden Sie sich bitte an unser Pfarramt Der zuständige Pfarrer wird einen Termin mit Ihnen vereinbaren, um das Fest in Ruhe besprechen zu können. 
Bitte halten Sie zu diesem Gespräch die Geburtsurkunde des Täuflings bereit. Die Standesämter stellen bei Geburten in der Regel eine Bescheinigung "für religiöse Zwecke" aus. Bei erwachsenen Taufinteressenten ist das Familienstammbuch ausreichend.

Bei einer Kindertaufe ist es wertvoll, wenn neben den Eltern auch die Patinnen und Paten bei dem Vorgespräch dabei sind. Sie haben eine wichtige Funktion im Taufgottesdienst. 
Bei diesem Treffen wird besprochen, wie die Tauffeier ablaufen soll. Bei vielen Elementen (den Liedern, der Musik, den Fürbitten, der Taufkerze) können Sie die Feier mitgestalten. Vorschläge werden wir Ihnen im Gespräch machen und sind für Ihre Wünsche offen. 
Wichtig ist die Auswahl eines Taufspruches. Dieser biblische Vers soll den Getauften oder die Getaufte ein Leben lang begleiten. Wählen Sie ihn mit Sorgfalt aus und besprechen Sie mit uns die Entscheidung.

Ablauf der Tauffeier

Die Taufe kann im regelmäßigen Sonntagsgottesdienst der Gemeinde oder in einem eigenen Taufgottesdienst gefeiert werden. Im ersten Teil der Taufe steht der biblische Taufspruch im Mittelpunkt. In einer Ansprache wird er für das Leben des Täuflings und der Anwesenden ausgelegt. Musik und gemeinsamer Gesang gehören zur Feier.

Im zweiten Teil der Feier wird die eigentliche Taufhandlung vollzogen:
Sie beginnt mit den Fragen an die Eltern und Patinnen oder Paten. Bei jugendlichen oder erwachsenen Taufanwärtern werden diese selbst gefragt. 
Es folgt das Bekenntnis des christlichen Glaubens mit den Worten des frühchristlichen Apostolische Glaubensbekenntnisses. Besonders zeichenhaft ist der Wasserritus. Die Taufkerze wird entzündet und ein gemeinsames Lied gesungen. 
Der Schlussteil des Gottesdienstes ist geprägt von den Fürbitten für die oder den Getauften, die Familie und für wichtige Anliegen.
Mit dem Segen werden alle Teilnehmenden in den Tag entlassen.