| Gott sagt: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.1.Mose 12,2 |
Seit wann gibt es die Konfirmation?
Die Konfirmation gab es nicht immer. In der alten Kirche war die „Bestärkung“ des Glaubens ein Teil des Taufrituals. Erst im Mittelalter erhob man die Bestärkung in sakramentale Höhen. Die Spuren sehen wir heute bei der sakramentalen Firmung unserer römisch-katholischen Mitchristen.
Was hat die Konfirmation mit der Taufe zu tun?
Taufe und Konfirmation sind eng verzahnt. Gott sagte mir bei meiner Taufe seinen Segen zu. Seine Begleitung in meinem Leben. Durch dunkle Täler und hohe Berge. Durch gute und schlechte Zeiten. In der Konfirmation „bestärke“ ich meinen Glauben. Gott „bestärkt“ sein Ja zu mir. Sein „Ja“ ist nicht ein „Vielleicht“ oder „Mal sehen“. Sein „Ja“ wird im Menschen Jesus Fleisch und Blut. In sein Schicksal legte Gott einen Weg für uns alle. Einen Weg aus der Hand des Todes in sein Reich. Dieses „Ja“ gibt uns Gott bei der Konfirmation erneut wie Reisegepäck mit. Das Gepäck heißt Segen. Die konfirmierte Christin/der konfirmierte Christ ist nicht nur ein mündiger Protestant (kann z. B. Taufpate werden oder später für den Kirchenvorstand kandidieren), sondern kann sich des Segens Gottes bewusst sein und diesen „weiter-leben“. Nicht umsonst sprach Gott zu Abraham: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!“ (1. Mose 12,2)
Was Konfirmation mit Bildung zu tun?
Martin Luther kritisierte die Firmung als Sakrament. Er ließ nur Taufe und Abendmahl als Sakramente gelten, weil Christus diese beiden eingesetzt hat und es ein Zeichen (Wasser bzw. Brot/Wein) für beide gibt. Der Bildungsauftrag der Kirche war für den Reformator aber besonders wichtig. Jeder Christ soll selbst über seinen Glauben aussagekräftig werden. Jeder soll ein mündiger Christ sein. Aus diesem Grund schrieb der Reformator Bildungsschriften, sog. Katechismen. Diese sind heute noch im Textteil unseres Gesangbuchs zu finden (EG 905). Konfirmation hat in der Tat mit Bildung zu tun: Jede/r Christ/in soll aussagekräftig über das sein, was sie/er glaubt.
Wenn nicht Luther, wer führte dann die Konfirmation ein?
Die Konfirmation als Feier führte nicht Luther, sondern der Straßburger Reformator Martin Bucer ein. Aber erst weit danach setzte sich die Konfirmationsfeier in der protestantischen Bewegung überall durch.
Um was geht es in der Konfirmandenzeit?
In der Konfirmationszeit geht es aber nicht nur darum, dass wir Aussagen über unser Glauben treffen können. Es geht auch um das Ausprobieren. Wir sprechen gemeinsam Gebete und Psalmen, lesen und diskutieren über biblische Geschichten und erleben Gemeinschaft in Christus. Wir erfahren die Volkskirche als Ort, an dem ich meinen Platz suche. Sie ist wie eine Stadt, in der ich als Getaufter wohne. Ich kann selbst entscheiden, ob ich im Zentrum oder im Vorort lebe. Aber ich gehöre fest dazu.
Wie läuft die Konfirmandenzeit in Traunstein ab?
Siehe unter dem Link Termine